Gut ist gut genug!

Wir alle werden von unterschiedlichen Dingen angetrieben: von Bedürfnissen, Hoffnungen und Werten, aber auch von den Erwartungen anderer an uns. Ob wir glauben, besonders viel arbeiten und leisten zu müssen, oder meinen, uns keine Schwäche erlauben zu dürfen: wir verinnerlichen, was wir in der Kindheit immer wieder zu hören bekamen oder vorgelebt bekommen haben, und lassen zu, dass diese Überzeugungen unsere Handlungen motivieren. Manchmal in einem Ausmaß, dass uns weitaus mehr schadet als nutzt. Wenn du früher immer wieder gehört hast, dass du die Zähne zusammenbeißen, dich zusammenreißen und Haltung bewahren sollst, wirst du vermutlich noch heute versuchen, stets beherrscht zu sein und keine Schwäche zu zeigen. Es ist nicht verkehrt, stark sein zu wollen, doch wird es fahrlässig, wenn du dir deswegen jede Unterstützung versagst. Du musst nicht alles selbst schaffen und manche Probleme lassen sich allein nicht lösen. Es ist ein Zeichen von Selbstliebe, seine Grenzen wahrzunehmen und nach ihnen zu handeln. Manchmal bedeutet das, sich eingestehen, dass man alleine nicht weiterkommt. Auch wenn es unangenehm sein kann, vor anderen zuzugeben, dass man am Ende seiner Kräfte ist, nur so kann man die benötigte Hilfe erhalten. Unterstützung durch unsere Mitmenschen zu erfahren ist eine der größten Ressourcen, über die wir verfügen. Nutze diese Kraftquelle. Statt dir weiterhin pausenlos Stärke abzuverlangen, darfst du dir das folgende entgegenhalten:

Ich darf offen sein und mich zeigen!

Gefühle zu zeigen macht mich stark!

Ich kann um Hilfe bitten, ohne mein Gesicht zu verlieren!

Ich darf auch mal schwach und verletzlich sein!

Raus aus der Perfektionismusfalle

Wenn du als Kind stets dazu angehalten wurdest, bloß gründlich und nicht schlampig zu sein, wenn du nur für makellose Arbeiten gelobt, für Fehler aber immer kritisiert oder bestraft wurdest, versuchst du wahrscheinlich noch heute, jede dir gestellte Aufgabe so gründlich wie möglich zu erledigen.

„Mach bloß keine Fehler!“

und „ich bin noch nicht gut genug!“

sind die Überzeugungen, die dich leiten. So löblich der Vorsatz auch ist, gründlich sein zu wollen, das Streben nach Perfektionismus ist ein Fass ohne Boden. Denn was auch immer du tust, es wird nie gut genug sein, weil Perfektion ein an sich unerreichbares Ideal ist. Du kannst daher gar nicht anders, als an diesem Anspruch zu scheitern, und zuvor machst du dir dein Leben nur unnötig schwer. Denn wer ständig versucht, perfekt zu sein, leide dauerhaft unter körperliche Anspannung, negativen Stress und hat Angst zu versagen. Hinzukommt eine permanente Unzufriedenheit über die eigenen Leistungen, denn es könnte schließlich immer noch besser sein. Wenn du jederzeit Perfektion von dir verlangst, kannst du nicht die Erfahrung machen, dass du auch mit deinen Schwächen ein wertvoller Mensch bist.

So wirst du dich nie vollkommen annehmen können. Vergiss daher Perfektionismus und erinnere dich bei gelegentlichen Anflügen an die folgenden Gegenargumente :

Gut ist gut genug!

Ich bin gut genug!

Ich darf auch Fehler machen und aus ihnen lernen!

Ich bin wertvoll und liebenswert, selbst wenn ich weniger als 100 % gebe!

Ich bin vor allem wertvoll durch das, was ich bin!

Ich bin gut so wie ich bin!

https://www.coaching-zegelman.de/blog/das-geheimnis-de…t-der-perfektion/