“Was immer du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an.“ – Johann Wolfgang von Goethe

Veränderung braucht Ziele

“Jeder hat die Freiheit und die Option sich zu ändern bzw. zu verändern. Wer unzufrieden mit sich und seinem Lebensstil ist, sollte sich seine Wünsche und Ziele klar vor Augen führen. Dann gelingt auch die Veränderung.

Mit einem Seufzer lässt sich Herr T.  in den Sessel fallen. Tage, wie diese, kosten seine ganze Kraft: Erst der Stress im Büro, dann der hektische Verkehr, die mit heimgenommenen Dinge, die noch erledigt werden müssen, die Steuererklärung, die auf ihn wartet und die Familie, die auch Erwartungen an ihn stellt. Nach dem ersten Feierabendbier fühlt er sich sich erholter. Aber zufrieden ist er nicht. Immer diese Hektik und nie Zeit für sich – das kann doch nicht gesund sein.

Was ist eigentlich Gesundheit? Oder reicht schon die Abwesenheit von Krankheit, um gesund zu sein? Eine Antwort bietet der amerikanisch-israelische Medizinsoziologe und Begründer der Salutogenese Aaron Antonovsky mit dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum. Ein Mensch ist demnach nicht entweder gesund oder krank, sondern bewegt sich eher zum gesunden oder zum kranken Pol. Ausschlaggebend ist der persönliche Lebensstil, den Gewohnheiten prägen. Diese sind durch Veranlagung, Erziehung und Vorbilder entstanden und steuern uns in Richtung Krankheit oder Gesundheit.

Ob ein Mensch sein Potenzial nutzt, um Gesundheit und Wohlbefinden zu bewahren, wird offensichtlich von seiner Lebenseinstellung bestimmt. Wer Risikofaktoren wie Stress gut auffangen kann, erkrankt weniger oder gesundet schneller. In diesem Sinne bedeutet Gesundheitsförderung, Menschen zu unterstützen, die eigenen Kräfte kennen zu lernen, zu nutzen und auszubauen. Antonovsky nennt das den Kohärenzsinn stärken. Wer davon ausgeht, dass es sich lohnt, Aufgaben zu bewältigen und sein Schicksal in die Hand zu nehmen, besitzt einen starken Kohärenzsinn. Dies spiegelt sich in seiner Lebensführung wider.

Festgefahrene Muster ändern

Sehnsüchtig schaut Herr T. in den Garten. Gerne würde er fitter und ausgeglichener sein. Er weiß, dass er sich mehr bewegen und gesünder ernähren müsste. Dafür hat er schon Vieles ausprobiert. Aber nach kurzer Zeit war immer wieder alles beim Alten. Schließlich folgte unweigerlich der Gedanke: „Ich schaffe es doch nicht“. Enttäuscht suchte er dann Trost bei einem Glas Wein. Wie  soll sich denn je etwas ändern?

Verhaltensweisen sind veränderbar – von jedem, der es wirklich will. Schlechte Gewohnheiten, ungeeignete Vorbilder oder eine schwere Kindheit hinterlassen zwar Spuren, legen uns aber nicht ein Leben lang auf ein bestimmtes Verhalten fest. Denn der Menschen hat die Freiheit, sich in allen Lebensbereichen zu verändern und Neues zu lernen: beispielsweise im Umgang mit sich und anderen oder bei Ess-, Trink- und Sportgewohnheiten. Wer seine Aufmerksamkeit schult und die eigenen Gewohnheiten bewusst wahrnimmt, lernt sich besser kennen. Sich selbst und die Welt mit realistischem Optimismus zu betrachten hilft, ungünstige Gewohnheiten zu ändern.

Positive Gefühle motivieren
Die beste Motivation ist das eigene Wollen.

Um Energie für eine Verhaltensänderung aufzubringen, ist Selbstmotivation erforderlich. Voraussetzung dafür ist die feste Überzeugung, dass sich etwas ändern muss und auch die Einsicht, selbst die Verantwortung für den eigenen Lebensstil zu zu übernehmen. Hilfreich ist, sich die Vorteile der Verhaltensänderung und die Nachteile, wenn alles beim Alten bleibt, bewusst zu machen. Doch das allein reicht nicht aus. Wenn man sich das Neue vorstellt, sollte dies immer mit positiven Gefühlen verknüpft geschehen. Denn alles, was wir lernen und erleben, speichern wir mit den dazu empfundenen Gefühlen ab. Freude drängt darauf, das Gelernte zu wiederholen; Schmerz führt zur Vermeidung. Vor einer Verhaltensänderung ist es also wichtig, sich die Zeit zur Selbstmotivation zu nehmen. Denn sonst bleiben alle Bemühungen nur gute Vorsätze oder Versuche, die auf Dauer nicht zum Erfolg führen.

Klare Ziele definieren

In den folgenden Tagen denkt Herr T. immer wieder nach, was er durch eine Umgestaltung seines Lebens gewinnt: „Wenn ich weiter Arbeit mit nach Hause nehme, zu viel Alkohol konsumiere und meinen Anspruch an mich selbst nicht herunterschraube, könnte ich ernsthaft erkranken – mein Vater hatte schon zwei Herzinfarkte. Ich könnte dann nicht mehr unbeschwert mit meinen Kindern spielen und verliere möglicherweise meinen Job. Wenn ich etwas ändere, würde ich mich besser fühlen. Dann traue ich mir endlich den lang ersehnten Wanderurlaub in den Bergen mit meiner Familie zu. Ja, ich bin für mein Leben selbst verantwortlich und ich kann mich ändern.“

Genauso wichtig wie die Selbstmotivation ist es, sich über seine Ziele klar zu werden. Denn diese bestimmen die Zukunft. Ohne Anhaltspunkte, was erreicht werden soll, lenken andere Menschen den eigenen Lebensweg. Schon der römische Philosoph Seneca wusste: „Wer den Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind der richtige.“ Hat man sich als Kapitän seines Lebens für den nächsten Hafen entschieden, muss man mit all seinen Kräften auf dieses Ziel hinarbeiten. Damit gute Vorsätze zu Zielen werden, hilft es, sich seine Wünsche und Träume bewusst zu machen. Auch das soziale Umfeld ist zu berücksichtigen. Wer kann mir helfen? Lassen sich meine Ziele mit der Familie vereinbaren? Es ist sinnvoll, die drei wichtigsten Ziele mit Vor- und Nachteilen zu formulieren und schriftlich festzuhalten. Denn ein nicht eindeutig formuliertes Ziel, bleibt ein Vorsatz, der sich je nach Stimmung schnell ändert.

Der Weg zum Ziel

  • Lernen Sie sich besser kennen und nehmen Sie Ihre Gewohnheiten bewusst wahr.
  • Gehen Sie mit realistischem Optimismus an die Veränderung heran. Was können Sie ändern? Welches Ziel ist erreichbar?
  • Notieren Sie die Vorteile, die Sie in einer Veränderung sehen, und die Nachteile, die auftreten, wenn alles beim Alten bleibt. Mit Emotionen verknüpft steigert das die Selbstmotivation.
  • Formulieren Sie Ihr Ziel klar, eindeutig und positiv. Am besten schreiben Sie es auf und hängen den Zettel an einen Platz in Ihrer Wohnung, an dem er Ihnen oft ins Auge fällt.
  • Veränderungen verlaufen nicht kontinuierlich. Auch ein erreichtes Plateau ist ein Erfolg. Oft ist der Weg auch das Ziel. Haben Sie Geduld und lernen Sie aus Rückschlägen – diese gehören zum Leben.
  • Ziele können sich auf dem Weg verändern und eröffnen neue Perspektiven. Lassen Sie diese Veränderungen zu.

Verhaltensänderung braucht klare Ziele. Damit auch die unbewussten Kräfte, die deutlich wirksamer sind als die bewussten, in die gewünschte Richtung mitarbeiten, sollte der Zielsatz die Sprache des Unterbewusstseins treffen. Das bedeutet, das Ziel wird kurz, prägnant und in der Gegenwart formuliert. Außerdem ist ein Zielsatz immer positiv zu formulieren, das heißt ohne die Worte nicht, kein oder ohne. Vermeiden Sie Konjunktive.

Geduld ist eine Notwendigkeit

Wenn die Motivation geklärt und das Ziel gehirngerecht formuliert ist, sind die ersten wesentlichen Schritte getan. Nach der Entscheidung für das Ziel ist es nötig, sich zum Handeln aufzuschwingen. Dabei muss die Bereitschaft bestehen, aus Fehlern zu lernen und Methoden oder Strategien so lange zu ändern, bis das Ziel erreicht ist. Für Verhaltensänderungen ist immer Geduld mit sich selbst erforderlich. Der 80-jährige Aikido-Meister George Leonard empfiehlt: „Sagen Sie auch zu den unspektakulären Abschnitten Ihres Lebens Ja. Sie gehören zum Wachstum und machen den Großteil aller Lern- und Entwicklungsvorgänge aus.“ Das Lernen von Fertigkeiten verläuft nach der „Kurve der Meisterschaft“: Zuerst kommt eine kurze Phase des Fortschritts, dann folgt ein Rückfall auf ein etwas niedrigeres Niveau. Auf diesem bleiben wir oft lange Zeit, mit dem Gefühl, auf der Stelle zu treten. Doch ständiges Üben ist Voraussetzung für weiteren Fortschritt. Wo andere frustriert aufgeben, machen erfolgreiche Menschen weiter. Nach Misserfolgen oder Rückschlägen versuchen sie es noch einmal. So festigt sich die neue Gewohnheit. Wer erfolgreich sein Verhalten ändert, zeichnet sich also nicht nur durch Fortschritte aus, sondern auch durch den Umgang mit Rückschritten. Bei dem Gefühl, es geht nicht weiter, kann man sich sagen: „Wieder ein Plateau, ich mache konzentriert und geduldig weiter, irgendwann kommt der Sprung zum nächsten Plateau.“

Erfolge beflügeln

Jeder, der durch eigenen Einsatz seine Ziele verwirklicht, erlebt, wie Erfolge beflügeln. Wer sein Leben selbst in die Hand nimmt und bewusst gestaltet, stärkt sein Wohlbefinden und verbessert letztendlich die Lebensqualität.

Unterstützung ist legitim

Die beste Motivation ist das eigene Wollen.

Wenn sie Ihre Ziele vor den Augen haben und Ihre Motivation und der Wille zur Veränderung vorhanden sind, Sie aber nicht genau wissen wie sie es angehen sollen, oder sich unsicher sind in der Zielsetzung, dann scheuen Sie sich nicht meine Unterstützung zu suchen. Oft reicht eine kurze Bestärkung und eine Bestätigung der Richtung aus, um das Vorhaben alleine erfolgreich zum Ziel zu führen.

Ich biete Ihnen gerne die notwendige Hilfestellung in Ihrem Veränderungsprozess.

 

 

 

https://www.ugb.de/gesundheitsfoerderung/lebensstil-veraenderung-braucht-ziele/