In der Kommunikation wird in erster Linie zwischen nonverbalen und verbaler Kommunikation unterschieden. Die nonverbalen Kommunikation macht ca. 80% der menschlichen Kommunikation aus, sodass es nicht verwunderlich ist und befremdlich wirkt, wenn plötzlich durch das verdeckte halbe Gesicht ein Teil der nonverbalen Kommunikation in Form von Mimik nicht mehr sichtbar ist.

Was heißt das jetzt für unser öffentliches Leben mit Schutzmaske?

Da nur noch die Augen und die Stirn unseres  Gesichts sichtbar sind, sollten wir darauf gefasst sein, dass wir schlechter, unter anderem akustisch, verstanden werden.  Uns muss bewusst sein, dass es schneller und öfter zu Missverständnissen mit anderen Menschen kommen kann und wir anders auf andere Menschen wirken, als wir es gewohnt sind.  Es muss uns bewusst sein, dass der Blickkontakt das Einzige ist, das bleibt. Jedoch sollte bedacht werden, dass der Blickkontakt in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich toleriert wird. In diesen Fällen muss dann die Gestik, eine weitere Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation, zur Hilfe genommen werden.

„Ein wichtiger Punkt ist, sich nicht auf visuelle Signale zu verlassen. Zusammengezogene Augenbrauen können bedeuten, dass ein Mensch verärgert ist oder verwirrt, möglicherweise seine Brille vergessen hat oder einfach nur zwinkert. Wir müssen uns Zeit nehmen, genau beobachten und die Menschen, wenn ich es nicht deuten kann, um Klarstellung bitten. Das verlangsamt die Kommunikation ein wenig, aber das kann ja auch eine gute Sache sein.“ Mary Inman, Professorin für Psychologie, Hope College im US-amerikanischen Michigan.

Immerhin haben wir  jetzt alle das gleiche Problem mit der Kommunikation, was auch zu Situationskomik und zu lustigen neuen Erfahrungen führen kann, es fördert die Mitteilungskreativität im Alltag.

Für Menschen ohne Gehör stellt der Mundschutz ein wirkliches Problem dar. Denn um andere Leute zu verstehen, lesen sie von den Lippen ab. Die US-amerikanische Studentin Ashley Lawrence kam auf die Idee, Mundschutzmasken mit Sichtfenster – also freiem Blick auf die Lippen – zu nähen und die gehörlose Juniorprofessorin Jaipreet Virdi von der University of Delaware machte per Twitter darauf aufmerksam.

https://www.tonight.de/aktuelles/mundschutz-menschliche-kommunikation-leidet-unter-schutzmasken-sagen-wissenschaftler_93679.html