Wer nicht vertraut, findet kein Vertrauen.
Kann ich ich dir überhaupt trauen?“ „ Ich werde doch bestimmt wieder angelogen“ Bestimmt ist dir der ein oder andere Gedanke mal durch den Kopf gegangen, wenn du von einem Menschen enttäuscht wurdest. Enttäuscht und verletzt zu sein, wenn man belogen oder hintergangen wurde, ist eine ganz normale menschliche Reaktion.
Diese schlechten Erfahrungen mit ihren Mitmenschen machen aber oft auch sehr misstrauisch und du entwickelst dadurch eine feindselige Haltung gegenüber anderen.
Dein Misstrauen funktioniert für dich als eine Art Schutzschild, das dich vor schlechten Erfahrungen bewahren soll – frei nach dem Motto: Wenn ich nichts erwarte oder wenn ich gar das Schlimmsten annehme, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden. Das mag sein, aber durch diese Einstellung verhinderst du auch, im Umgang mit anderen Menschen positive und befriedigende Erfahrungen zu machen.
Vertrauen ist einer der wichtigsten Grundsteine alle Beziehungen, ob im persönlichen/privaten oder beruflichen Bereich.
Was heißt es zu vertrauen, und warum solltest du ein gewisses Vertrauen anderen gegenüber, trotz schlechter Erfahrungen, bewahren?
Vertrauen in sich selbst und in seine Fähigkeiten und Vertrauen zu anderen Menschen sind notwendig.
Wenn ich mir selbst vertraue, dann vertraue ich in meine Fähigkeiten und die Motivation , mit zukünftigen Problemen adäquat umgehen zu können. Wir haben das (Selbst)Vertrauen, unser Leben zu meistern. Durch dieses Vertrauen gehen wir gelassener durch die Welt.
Wenn ich davon überzeugt bin, ich kann – komme was wolle – damit fertig werden, dann habe ich wenig Angst, anderen zu vertrauen und enttäuscht zu werden. Ich werde anderen Gutes „unterstellen“ und Ihnen vertrauensvoll begegnen. Wenn ich jedoch glaube, anderen Intellektuell und seelisch nicht gewachsen zu sein, psychisch schwächer als andere zu sein, dann habe ich Angst vor anderen, bin vorsichtig und tendiere zu Misstrauen.
Jeder Mensch hat sich in seinem Leben eine bestimmte Grundeinstellung bezogen auf seine Mitmenschen zugelegt. Diese Grundeinstellung entwickelt sich oft aufgrund unserer Erfahrungen in der Kindheit. Kleine Kinder haben ein absolutes Vertrauen in ihre Umwelt, bis sie erfahren, dass sie enttäuscht werden können.
Solche Situationen können sein:
- wenn niemand da ist, wenn sie Hilfe brauchen
- wenn die Eltern etwas ankündigen und es nicht einhalten,
- wenn zu hohe Anforderungen an sie gestellt werden, sodass sie immer wieder erleben, etwas nicht zu schaffen,
- wenn sie sehr häufig kritisiert werden,
- wenn die Eltern sie grundlos schlagen oder beschimpfen,
- wenn die Eltern sie überbehüten und keine eigenen Erfahrungen machen lassen,
- wenn die Eltern launisch sind und ihre Launen am Kind auslassen
In solchen Situationen lernen Kinder, ein geringes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in andere Menschen oder in das Leben.
Wie geht vertrauensvolles Leben?
„So wie es in den Wald ruft, so schallt es zurück“, das alte Sprichwort trifft den Nagel auf dem Kopf. Einem Menschen, der anderen vertraut, wird in der Regel auch Vertrauen entgegengebracht oder umgekehrt.
Wer anderen misstraut, wird häufiger enttäuscht bzw. sieht sich darin bestätigt, dass sein Misstrauen berechtigt ist.
Wenn Ihnen jemand kühl und reserviert begegnet, wie verhalten Sie sich dann? Gehen Sie auf denjenigen mit offen Armen entgegen?Normalerweise nicht! Die meisten von uns werden ebenfalls abweisend und zurückhaltend reagieren.
Unsere Erwartungen beeinflussen unser Verhalten – auch wenn uns das nicht bewusst sein mag – und andere Menschen reagieren darauf entsprechend.
Der eigene Umgangsstil ruft in unseren Mitmenschen genau diejenigen Verhaltensweisen hervor, die unseren Erwartungen entsprechen. Es erfüllt sich das, was wir erwarten.
Die sogenannte „Selbsterfüllende Prophezeiung“.
Wenn Du überzeugt bist, etwas nicht erreichen zu können, dann ist es unerreichbar für Dich. Glaube daran, dass alles möglich ist, solange Du nicht das Gegenteil erfahren hast.
Ich habe mich deshalb entschieden, trotz mancher Enttäuschung, anderen Menschen immer wieder einen Vertrauensvorschuss zu geben – um meinetwillen und wegen der anderen. Wenn ich nicht sofort mit negativen Gedanken auf Menschen zugehe und diesen eine Chance gebe, dann fühle ich mich besser, und ich habe mehr Gelegenheiten, anderen Menschen nahe zu sein.
Blocke ich innerlich sofort ab und bin nicht vertrauensvoll, bin ich zwar sicherer, nicht enttäuscht zu werden, doch ich nehme mir auch die Möglichkeit, schöne Erfahrungen zu machen und eine vertrauensvolle Beziehung zu diesem Menshen aufzubauen.
Außerdem lebt es sich mit dem Gedanken, dass es liebenswerte und vertrauenswürdige Menschen auf der Welt gibt, besser und zufriedener. Werde ich enttäuscht, weil der andere mich ausnutzt, auslacht, ablehnt oder ähnliches, gehe ich folgendermaßen damit um: Wenn ich die Möglichkeit habe, teile ich ihm meine Enttäuschung und meine Wünsche mit.
Verhält er sich weiterhin in der gleichen Weise, distanziere ich mich von ihm und sage mir innerlich: „Es ist schade, dass der andere sich so verhält. Ich kann ihn nicht ändern, doch entscheiden, ob ich mich weiterhin mit ihm abgebe. Er verhält sich nicht meinetwegen so, sondern hat es nicht anders gelernt.“
Anderen zu vertrauen ist immer mit dem Risiko verbunden, enttäuscht zu werden.
Unser Vertrauen kann missbraucht werden. Eine gute Vertrauensbasis ist jedoch für unser seelisches und körperliches Wohlbefinden und unsere Beziehungen. Ohne Vertrauen, erleben wir viel seelischen Schmerz. Nur durch das Vertrauen, morgens wieder aufzuwachen, können wir ruhig und unbesorgt einschlafen
Wir müssen nicht ständig auf der Hut sein, ausgenutzt und benachteiligt zu werden und es ist schlimm den ständigen Drang zu verspüren kontrollieren zu müssen. Vertrauen ist für ein glückliches Leben unverzichtbar. Deshalb solltest Dich nicht davor scheuen Dir professionelle Unterstützung zu suchen bei der Bewältigung des Problems. Vielleicht steckst Du zu sehr im Schmerz der Enttäuschung fest, um an Dir zu arbeiten.
„Halte Dir immer wieder vor Augen: Die Welt ist nicht gegen Dich und nicht jeder Mensch ist ein Betrüger. Mit gesundem Vertrauen kannst Du es schaffen, eine positive Einstellung zu erlangen, die von anderen mit mehr Vertrauen belohnt wird.
https://www.psychotipps.com/vertrauen.html
https://www.sinnsucher.de/blog/warum-vertrauen-fuer-ein-glueckliches-leben-wichtig-ist