Das Eisbergmodell (1)

 

Das Eisberg-Modell ist viel beschrieben worden, es ist in der Kommunikations-Psychologie das wohl meist Genannte.

Ich möchte es hier der Vollständigkeit halber trotzdem aufführen. Die Entwicklung des Eisbermodells geht auf Psychoanalytiker Sigmund Freud, von dem die Grundidee des Unterbewussten stammt und den Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick, der dieses Konzept in den Bereich der Kommunikation übertragen hat, zurück. Das Eisbergmodell beschreibt grob umrissen, dass der weitaus größte Teil des menschlichen Handelns unbewusst bestimmt wird. Der Eisberg dient dabei als Bild, dass die unterschiedlichen Bereiche der Kommunikation verdeutlicht. Es befindet sich nur ein vergleichsweiser geringer Anteil des Eisbergs von knapp 20 Prozent über der Wasseroberfläche , der Rest verbirgt sich unterhalb des Wassers, bleibt auf den ersten Blick unsichtbar für das menschliche Auge. So verhält sich das laut Eisbergmodell auch in der Kommunikation.

Die sogenannte Sachebene, wie Zahlen, Fakten, andere Daten oder rationale Informationen, machen nur etwa 10 bis 20 Prozent, also einen kleinen Teil der Kommunikation aus.

Größer und oftmals essentiell ist die Beziehungsebene mit bis zu 90 Prozent Anteil an der zwischenmenschlichen Kommunikation. Es sind Gefühle, Erfahrungen, Ängste, aber auch Triebe des Menschen. Während die Sachebene verbal kommuniziert wird, findet die nonverbalen Kommunikation auf der Beziehungsebene in Form von Körpersprache, Mimik und Gestik statt.

Die beiden Ebenen dieses Kommunikationsmodells unterscheiden sich voneinander, bilden aber eine Einheit und bedingen sich gegenseitig. So kommt es häufig zu Konfliktsituationen, wenn Sach- und Beziehungsebene nicht in Einklang gebracht werden. Gibt es Probleme auf Beziehungsebene, beispielsweise durch negative Gefühle zwischen den beiden Seiten der Kommunikation, wird auch die Sachebene gestört und Aussagen werden falsch verstanden.

Ich will es an einem Beispiel verdeutlichen. Ein Kollege sucht das Gespräch um mir mitzuteilen, dass er in absehbarer Zeit die Abteilung wechseln wird. Der Inhalt der Aussage ist deutlich und einfach. Ob sich der Kollege darüber freut, ob es ihn nervös macht, ob er damit angeben will, ob er von der Versetzung überrascht wurde oder ob ihm die Versetzung Sorgen macht, kann ich anhand der Aussage nicht erkennen. Ich muss versuchen die 80% unter der Wasseroberfläche richtig zu deuten, indem ich auf die nonverbalen und paraverbalen Signale achte. Erst dann kann ich seine Botschaft richtig und in der Gesamtheit verstehen und entsprechend darauf reagieren. Also Sprache in Verbindung mit der Gefühlswelt sind entscheidend um Missverständnisse im Verstehen einer Aussage zu minimieren.