„Wenn es einen 6. Sinn gibt, ist es die Intuition, dieses instinktive Zusammenfassen von Erinnerungen und anderen Beweismaterialien, von den fünf Sinnen eingesammelt und vom Bewußtsein korreliert“

Sie kennen es sicherlich: Manchmal können Sie intuitiv entscheiden, ob etwas gut oder schlecht ist, ohne auch nur bewusst darüber nachzudenken. Der Verstand spielte bei Ihrer Entscheidung  erstmal also keine Rolle. Deshalb muss die intuitive Entscheidung jedoch nicht schlecht sein. Intuition und Vernunft stehen sich gegenüber. Denn intuitives Handeln funktioniert völlig ohne Mitwirkung des Verstandes. Intuition wird verhindert, durch  die Überbewertung des rationellen Denkens und ein ausgeprägtes faktenbasiertes Risikomanagement in allen Bereichen unserer Gesellschaft und unseres eigenen Lebens.

Während manche Menschen grundsätzlich mit dem Kopf entscheiden, schwören andere auf ihr Bauchgefühl. Bezeichnet werden diese Menschen auch als Kopf- und Bauchmenschen. Erstere entscheiden nämlich mit dem Verstand. Letztere hören auf ihre Intuition, also auf ihr Bauchgefühl. Für Intuition gibt es viele Bezeichnungen. So spricht man von Eingebung, innerer Stimme, Instinkt oder sechstem Sinn. All diese Bezeichnungen beschreiben allgemein Entscheidungen oder Wahrnehmungen, die auf einem Gefühl beruhen.

Obwohl es oft wichtig ist, den Verstand in Ihre Entscheidungen miteinzubeziehen, kann es in vielen Fällen auch hilfreich sein, auf Ihr Bauchgefühl zu hören. Denn dieses liegt in vielen Fällen richtig. Die Bauchentscheidung übernimmt eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidungsfindung. Die Intuition bildet ein Urteil, ohne dass Sie auch nur eine Sekunde darüber nachdenken. Das geschieht ganz unbewusst – und zwar mithilfe von Wissen und Erfahrungen aus dem Langzeitgedächtnis, die Sie vielleicht selbst gar nicht mehr abrufen können, sondern die in Ihrem Unterbewusstsein schlummern und sich in dem sogenannten Bauchgefühl äußern.

Vor allem komplexe Sachverhalte lassen sich oft mithilfe von Intuition leichter erfassen. Häufig können Sie die ganzen Umstände nur begrenzt mit dem Verstand analysieren. Das Bauchgefühl kann da ein hilfreiches Werkzeug sein. Ebenfalls sinnvoll sind Heuristiken. Sie erleichtern die Denkarbeit und können somit schneller zu einer zielführenden Entscheidung führen. Dabei basieren sie weder auf Wahrscheinlichkeiten noch auf Logik. Auch sie laufen meist unbewusst und automatisch ab und haben somit viele Ähnlichkeiten mit der Intuition.

Früher wurde Intuition hauptsächlich Frauen zugesprochen, deshalb spricht man auch von weiblicher Intuition. Diese unterliegt der Überzeugung, dass Frauen häufiger auf ihr Bauchgefühl hören und auch eine stärkere Intuition haben als die rationalen und logisch denkenden Männer. Diese Einschätzung ist jedoch schon lange überholt und konnte in Studien widerlegt werden. Obwohl sich Frauen immer noch intuitiver einschätzen als Männer, handelt es sich bloß um ein altes Klischee.

Intuition ist bei der Entscheidungsfindung ein hilfreiches Werkzeug. Doch auch wenn Sie mit ihrem Bauchgefühl gute Entscheidungen treffen können, ist das Gefühl doch fehleranfällig. Denn es funktioniert oft nur dann besonders gut, wenn Sie sich in einem entsprechenden Themengebiet nur teilweise auskennen. Dann nehmen ihre Erfahrungen beim Entscheiden nämlich eine größere Rolle ein. Dadurch können Sie sich jedoch auch leichter unbewusst manipulieren lassen. Große Konzerne nutzen diese Strategie schon lange für Marketingzwecke und beeinflussen somit die Kaufentscheidung der Verbraucher, beispielsweise indem sie Markennamen und Produkte bewusst platzieren, so dass diese in Erinnerung bleiben und der Verbraucher beim Einkaufen intuitiv zu diesem Produkt greift.

Andererseits können diese Sie auch in die Irre leiten, indem ihr Gehirn intuitiv nach Erinnerungen sucht, die der Situation gleichen, in der sie sich gerade befinden. Allerdings sollten sie solche Verknüpfungen immer kritisch hinterfragen. Denn diese Erinnerungen begünstigen mitunter voreilige Schlüsse. Besonderheiten der gegenwärtigen Situationen treten in den Hintergrund, obwohl sie in dieser Situation vielleicht essentiell sind. So neigt Intuition auch dazu, dass Entscheidungen stark vereinfacht werden, beispielsweise mithilfe von Heuristiken. sie können auf diese Weise zwar schneller Entscheidungen treffen, aber lassen möglicherweise wichtige Informationen außen vor.

Kennzeichnend für die Intuition, aber gleichzeitig ein großer Nachteil, ist, dass das Bauchgefühl vollkommen unbewusst entsteht. Sie wissen also nicht, woher ihr Gefühl rührt, welche Erfahrungen und Fakten in die Bewertung der Situation reingespielt haben und können den Prozess dementsprechend nicht kontrollieren. Denn mitunter können auch Vorurteile in ihre Entscheidung eingeflossen sein, die Sie  nur noch unbewusst hegen, aber bewusst versuchen zu meiden. Wichtig ist darum ihre intuitiv getroffenen Entscheidungen noch einmal zu hinterfragen, bevor Sie darauf bauen.

Das Bauchgefühl:

Die Vorteile von intuitiven Handlungen

Neben einigen ernsthaften Risiken, denen sie sich bewusst sein sollten, hat die Intuition jedoch auch zahlreiche Vorteile, die Ihnen das Leben erleichtern können. Analytisch Denken können neben Menschen mittlerweile auch Computer und Roboter. Die Intuition unterscheidet Menschen von künstlicher Intelligenz und macht sie somit unersetzlich. Verstand und Intuition sind nicht nur Gegensätze, sie lassen sich auch hervorragend kombinieren und bieten so einen einzigartigen Mechanismus zur Entscheidungsfindung. Intuition ist ein hervorragendes Werkzeug, um schnell Entscheidungen zu treffen. Sie vermittelt ihnen direkt ein Bauchgefühl, dass Sie in Ihre Entscheidung mit einbeziehen können. Auf diese Weise können sie Verstand und Intuition verbinden. Bedenken Sie jedoch, dass rationale Entscheidungen mehr Zeit benötigen als intuitive Schlüsse. Darum eignet sich diese Kombination nur, wenn Sie beispielsweise sprichwörtlich eine Nacht darüber schlafen können. Müssen Sie jedoch eine spontane Entscheidung fällen, haben Sie diese mithilfe der Intuition schon in Sekundenschnelle getroffen. Das kann in vielen Lebensbereichen hilfreich sein.

Intuition als  Kontrollfunktion

Auch wenn Sie Entscheidungen lieber mit dem Verstand treffen , kann Ihre Intuition doch ein hilfreicher Ratgeber sein. Bei rationalen Entscheidungen musst du oft viele verschiedene Faktoren miteinander abwägen. Dabei kann es mitunter vorkommen, dass Sie wichtige Punkte vergessen. Ihre Intuition vermittelt Ihnen in diesem Fall ein ungutes Gefühl und sorgt so dafür, dass sie Ihre Entscheidung noch einmal überdenken. So übernimmt sie eine Art Kontrollfunktion bei rationalen Entscheidungen, die meist so komplex sind, dass sich leicht Fehler einschleichen können.

Intuition ist vor allem für das zwischenmenschliche Leben wichtig. Denn während heutzutage beruflich viele Entscheidungen mit Vernunft, Zahlen und Statistiken getroffen werden, ist Intuition für Ihr Gefühlsleben jedoch essentiell. Liebe, Freundschaft und Beziehungen lassen sich mit Vernunft oft nicht fassen. Hier ist es wichtig, auf das Bauchgefühl zu hören und Intuition zuzulassen.

Vielen Menschen fällt es allerdings schwer, sich bei Entscheidungen allein auf ihre Gefühle zu verlassen. Sie denken rational und entscheiden lieber mit Vernunft – auch dann, wenn eine Bauchentscheidung vielleicht angebrachter wäre beispielsweise in der Liebe. Auf diese Weise machen Sie sich jedoch eher unglücklich. Die Vernunft kann nämlich dafür sorgen, dass sie Ihre Entscheidungen immer wieder hinterfragen, und immer nach etwas Besserem streben. Doch Liebe und ähnliche Gefühle lassen sich nicht mit Vernunft begründen, sondern sind rein intuitiv. Intuition ist also essentiell für Gefühlsentscheidungen, bei denen die Vernunft versagt.