Manche Menschen nehmen sich an, wie sie sind – ohne Wenn und Aber. Sie um sich zu haben fühlt sich leicht und frei an. Und dann gibt es jene, die sich selbst nicht genügen. Egal, was sie tun, nichts ist ihnen gut genug.

Wir fühlen uns oft nicht genug, nicht schön genug, nicht schlau genug, nicht gut genug. Doch woher kommen diese Glaubenssätze eigentlich? 

Mir begegnen im Coaching häufig die Themen Selbstwert und Selbstvertrauen, die sich durch Zweifel an der eigenen Person und den eigenen Fähigkeiten zeigen. Oft höre ich dann Sätze wie: “Ich traue mich irgendwie nicht, ich bin einfach nicht gut genug.” “Nein, lieber nicht, dafür bin ich nicht interessant genug!” “Ich würde gerne aber Ich bin nicht mutig genug!” „Andere können das aber ich, ich bin einfach nicht kreativ genug.“  Diese Glaubenssätze fallen immer wieder im Gespräch mit meinen Klienten.

Es gibt sie, die Menschen, die sich annehmen, wie sie sind, mit ihren Eigenarten, Stärken und Schwächen, die sich bekennen zu ihren „Fehlern“ und Unzulänglichkeiten. Sie sind voller Mitgefühl zu sich, nachsichtig und dennoch nicht gleichgültig oder ziellos. Sie zweifeln nicht an sich, wenn etwas nicht so klappt, wie sie es sich vorgestellt haben, vergleichen sich nicht mit anderen Menschen und nehmen sich selbst nicht so wichtig. Ist man mit solchen Menschen zusammen, fühlt man sich berührt von deren Leichtigkeit und Unbeschwertheit.

Doch man kennt auch Menschen eines ganz anderen Schlages – jene, die nie ganz mit sich und ihrem Tun zufrieden sind und unter der Unerfüllbarkeit ihres hohen Anspruchs leiden: Perfektionisten. Egal, ob als Mutter oder Vater, im Beruf, in der Freizeit oder im Alltag – immer lauert bei ihnen im Hintergrund die Befürchtung und Sorge, ob es auch gut genug ist, was sie tun. Schlimmer noch, sie sind der Überzeugung, dass es nicht reicht, bis hin zur Gewissheit, dass alles nicht gut genug, unzulänglich ist. Sie sind Getriebene des fast zwanghaften Gedankens, in allem perfekt sein zu müssen – in ihrer Leistung, Lebensführung, generell. Dabei können sie nicht wahrhaben, dass diese „Zielsetzung“ von Perfektion unerreichbar, aber ein verzweifelter Versuch ist, den Gefühlen von Unsicherheit, Wertlosigkeit oder Einsamkeit Herr zu werden.

„Ich bin nicht okay, so, wie ich bin, ich genüge nicht“

Zur Perfektion getriebene Menschen quält oft ein grundsätzlicher Zweifel, ob Ihre Leistung etwas wert ist, anerkannt wird, was im schlimmsten Fall gar in einer generellen Selbstabwertung endet: „Ich bin nicht okay, wie ich bin.“ Das zwanghafte Streben nach Perfektion ist verbunden mit psychischen Schmerzen. Die Versuche, durch noch mehr Anstrengung den Schmerzen zu entkommen, führen zu qualvollem Leid. Eine emotionale Abwärtsspirale, die nicht selten mit Suizidgedanken oder Selbsttötungsversuchen endet.

Wie kommt es zu solch einer dysfunktionalen Strategie, durch welche eher das Gegenteil des gewünschten Ziels erreicht wird?

Der Grund liegt wohl hauptsächlich in unserer Sozialisierung und der Verinnerlichung prägender Verhaltensweisen unserer Eltern, Erzieher, Vorbilder und Medien. Ungestillt bleibt die Sehnsucht nach Verbindung, anerkannt und geliebt zu werden. Und gleichzeitig ist da die Angst, in seiner vermeintlichen Unzulänglichkeit erkannt zu werden, mit der einhergehenden Befürchtung vor Ablehnung. All diese schmerzhaften Gefühle stehen in Verbindung mit einem tief im Inneren wabernden Mantra: „Ich genüge nicht.“

Ich bin nicht meine Gedanken und Gefühle

Auch andere Versuche, den emotionalen Schmerzen zu entkommen, wie zum Beispiel durch verdrängen, ablenken oder betäuben, sind meist nur von kurzer Dauer und langfristig eher kontraproduktiv. Genauso wie der Versuch, durch Nachdenken zur Lösung zu kommen. Auch dieser führt schnell zu Grübelschleifen und begünstigt eher die Entwicklung von Depression. Was also tun?
Eine Alternative bietet das SCHEMACOACHING. Hierbei geht es nicht primär um das „Wegmachen“ von leidvollen oder unangenehmen Gefühlen, sondern darum, die Ursache der unangenehmen Gefühle und negativen Gedanken zu hinterfragen.

Was ist ein Schema?

Mit einem Schema ist ein typisches Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen gemeint, die das Verhalten steuern. Dieses Muster wird in der Kindheit gelernt. Die Schemata dienen dazu, die wichtigsten psychischen Bedürfnisse (Grundbedürfnisse) eines Menschen zu befriedigen, etwa das Bedürfnis nach sicheren Bindungen bzw. zufriedenstellenden Beziehungen oder das Bedürfnis nach Autonomie. Wurden die Grundbedürfnisse in der Kindheit häufig nicht befriedigt, können ungünstige Schemata entstehen. Sie wirken sich langfristig negativ auf das Leben des Betroffenen und auf seine Beziehungen zu anderen Menschen aus.
Schemaberatung beinhaltet die Aufklärung des Klienten über die Entstehung und die Wirkung von Schemata in seinem Leben und in seinen Beziehungen. Dies kann einerseits die Vorbereitung für einen sich anschließenden Schemacoaching-Prozess sein, andererseits kann Schemaberatung auch für sich allein stehen. Schemaberatung z.B. in Betrieben fördert das Verständnis füreinander und für sich selbst.

Mit Hilfe von Schemaberatung kann der Klient seine persönliche Gesamtsituation verstehen. Das Erkennen eigener Verhaltensmuster und Schemata reicht oft schon aus, um diesen entgegen zu wirken. Es führt zu einer erhöhten Zufriedenheit beim Klienten, weil er dann in der Lage ist, seine Ziele selbstwirksam zu erreichen. Wenn dem so ist, endet der Prozess an dieser Stelle.

Das Ziel beim Schemacoaching ist, den Klienten durch die Mobilisation von Ressourcen dabei zu unterstützen, seine Ziele zu erreichen. Es bietet sich an, wenn der Klient trotz Verständnis des eigenen Verhaltensmuster keine selbstständige Verhaltensänderung herbeiführen kann und dem Coach erlaubt, unterstützend zu wirken.

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Sigrid Zegelman
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