Wenn man die Situation nicht beeinflussen kann, geht man schnellstmöglich auf Distanz (Leave it).

Gibt es Alternativen? Dann verändern man das, was nicht so läuft, wie man es sich vorstellt (Change it).

Falls beides nicht möglich ist, akzeptiert man die Lage, wie sie nun mal ist, und regt sich nicht auf.(love it)

Das ist der erste Punkt, den du begreifen musst, wenn du eine Veränderung herbeiführen willst. Die Situation ist, wie sie ist. Du kannst dich gegen sie sträuben, wie du willst – es wird nix bringen. Die Situation verändert sich nicht dadurch, dass du sie in deinem Kopf verdammst.

Diese Einsicht ist sehr wichtig. Denn hier bleiben die meisten hängen: Sie verfluchen ihre Situation. Sie versuchen, sich von der Situation wegzudenken, sie nicht wahrhaben zu wollen.

Sie wollen nicht akzeptieren, dass ihre Situation im Moment eben soundso ist. Und so bleiben sie in ihren negativen Gedanken hängen und kommen der Lösung keinen Schritt näher.

Denn genau darin besteht der erste Schritt hin zur Besserung: In der vollkommenen Akzeptanz der Situation.

Das hört sich jetzt wie ein Paradox an. „Wie, ich soll die Situation akzeptieren? Das heißt doch, dass ich die Situation gut finde. Und dann mache ich doch nichts mehr dagegen?!“

Nein, Akzeptanz heißt nicht, dass du deine Situation lieben musst. Akzeptanz heißt einfach nur, anzuerkennen, was IST. Die Situation, so wie sie IST, anzunehmen.

Zu sagen: Ja, im Moment sieht mein Leben so aus. Ich akzeptiere diesen Fakt und gehe jetzt in kleinen Schritten auf das Ziel zu.

Also, merke dir das. Der erste Schritt in Richtung Lösung besteht darin, die Situation, so wie sie ist, akzeptieren zu lernen. Denn: Was du nicht wahrhaben willst, kannst du nicht verändern.

Achtung: Warum einfach „ abhauen“ keine Lösung ist.  Eine Methode, die gewiss nie funktionieren wird (und das schreibe ich aus eigener Erfahrung) ist: Wegrennen. Das habe ich selber schon viel zu oft versucht. Ich kann dir eins sagen, es wird nicht funktionieren. Es hat nie für mich funktioniert und nie für jemand anderen.

Ich hab da mal einen guten Satz gehört:

„Egal wohin du gehst, deine Probleme nimmst du immer mit“

Und es ist so wahr. Manchmal denkt man, man könnte seine Probleme dadurch lösen, indem man einfach abhaut, irgendwo anders hin geht. Hauptsache weg.

Man malt sich im Kopf den neuen Ort aus, an dem alles besser ist. Dann packt man seine Sachen und geht. Wenn man dann aber dort ankommt, stellt man dummerweise jedes Mal aufs Neue fest, dass sich dadurch wenig verändert. Die Probleme sind meistens immer noch da, genau wie vorher, nur eben jetzt am neuen Ort.

Das Problem liegt nicht in deiner Umgebung, sondern in dir.

Als Grundsatz gilt:

Egal wo du bist, egal wie deine Situation aussieht, du kannst immer und überall glücklich sein, wenn du dein Inneres entsprechend beherrscht. Probleme werden von dir geschaffen und entstehen immer nur in deinem Inneren, niemals im Äußeren. Also lauf nicht davon.

Drei Möglichkeiten, mit schwierigen Situationen umzugehen

Was macht man aber, wenn die Situation einfach unerträglich scheint? Wenn man ständig den Wunsch hat, einfach abzuhauen und alles hinter sich zu lassen?

Dann hast du genau DREI Möglichkeiten, wie du damit umgehen kannst.

Nochmal – das Wichtigste ist: Du stellst dich der Situation. Du erkennst sie an, als das, was sie ist. Und dann überlegst du, welche der folgenden 3 Möglichkeiten für dich in Frage kommt:

1. Change it: Verändere die Situation

Als erstes überlegst du dir, was sich verändern müsste, damit die Situation für dich akzeptabel wird. Was genau müsste sich verändern? Und was brauchst du dazu? Mit welchen Personen musst du dafür reden? Wer könnte dir dabei helfen?

Dann mach dir einen kleinen Angriffsplan. Nimm dir einen Stift und ein Blatt Papier und schreibe dir genau auf, was sich verändern müsste. Sei konkret. Schreibe nicht einfach nur oberflächliche Phrasen sondern wirklich ganz konkrete Dinge auf, die du verändern musst, damit die Situation für dich akzeptabel wird.

Und dann: Setz deinen Plan um. All deine Gedanken und Wünsche werden dich nicht weiterbringen, wenn du sie nicht auch in die Tat umsetzt. Also: komm in Aktion!

2. Leave it: Verlasse die Situation

Wenn Veränderung unmöglich erscheint und keine Besserung in Sicht ist, dann musst du zu einem härteren Mittel greifen.

Und dieses heißt: Verlasse die Situation.

Es bringt nichts, in einer Situation zu verharren, die dich ständig runterzieht. Hallo! Du lebst nur einmal. Ich würde sagen, du schaust besser, dass du jeden Moment deines Lebens genießt, anstatt dich über Jahre hinweg mit einer Situation abzukämpfen, die dich eh nur runterzieht und dich auch in der Zukunft immer wieder runterziehen wird.

Das bringt doch nichts. Dann machst du besser einen Schnitt. Der kann am Anfang schmerzhaft sein, ist aber doch auf lange Sicht tausend mal besser.

Also: Wenn du die Situation nicht verändern kannst, dann verlasse sie.

3. Love it: Akzeptiere die Situation

Wenn du die Situation weder verändern noch verlassen kannst, dann bleibt nur noch eins: Akzeptiere sie vollkommen.

Du hast die Wahl: Das, was IST, entweder vollkommen zu akzeptieren oder dich kontinuierlich dagegen zu sträuben. Denn das, mein lieber Freund, bedeutet leiden.

Nicht-Akzeptanz dessen, was IST, bedeutet leiden.

Also lass das sein. Es wird sich dadurch eh nichts verändern. Arbeite statt dessen an deinem Inneren und versuche die Situation so, wie sie ist, zu akzeptieren. Lerne positiv darüber zu denken und das Gute in der Situation zu sehen.

Mache dir das immer wieder aufs Neue klar: „Ich kann mich so stark gegen die Realität sträuben wie ich will, es wird sich dadurch nichts verändern. Ich werde mir dadurch nur selber das Leben schwer machen.“

Die Welt da draussen ist, wie sie ist, die Umstände sind, wie sie sind. Akzeptiere das.

Umso mehr du dich gegen die Realität stellst, umso mehr wirst du leiden. Oder wie es der Theologe Reinhold Niebuhr so schön sagte:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Also tu dir selber einen Gefallen. Sträube dich nicht länger gegen die Realität. Geh mit dem Leben, verändere die Realität oder akzeptiere, was IST.

Das ist der Schlüssel zur inneren Freiheit.