Wer erfolgreich sein will, muss sein Leben diszipliniert führen!

Stimmt so nicht!!

„Allgemein herrscht die Vorstellung, ein erfolgreicher Mensch sei ein disziplinierter Mensch,  dessen Leben sehr diszipliniert ablaufe. Das sehe ich doch etwas anders. Meine Wahrheit lautet, dass wir nicht mehr Disziplin benötigen, als wir bereits haben. Wir sollten sie nur ein wenig besser steuern. Entgegen der allgemeinen Überzeugung ist meiner Meinung nach der Erfolg kein Marathon aus disziplinierten Handlungen. Vorzeigbare Ergebnisse verlangen nicht, dass sie rund um die Uhr diszipliniert sein müssen, jede Handlung antrainiert sein muss und Kontrolle die Lösung für jedes Problem darstellt. Tatsächlich ist Erfolg eher ein Sprint, der genauso lange von Disziplin befeuert wird, bis uns bestimmte Handlungsweisen zur eingefleischten Gewohnheit werden. Wenn wir wissen, dass eine bestimmte Sache erledigt werden muss, wir sie aber trotzdem liegen lassen, sagen wir oft: ich brauche mehr Disziplin. Tatsächlich müssen wir uns die Erledigung einfach zu Gewohnheit machen. Wir brauchen gerade so viel Disziplin, dass uns das in Fleisch und Blut übergeht. In jeder Diskussion über Erfolg kreuzen sich irgendwann die Worte Disziplin und Gewohnheit. Zwar haben Sie eine unterschiedliche Bedeutung, aber gemeinsam bilden Sie die Grundlage für Leistung, nämlich, in dem man regelmäßig an einer Sache arbeitet, bis sie einem zur Gewohnheit wird. Wenn sie sich disziplinieren, trainieren Sie sich im Wesentlichen darauf, auf eine bestimmte Weise zu handeln. Wenn sie das lange genug wiederholen, wird es zur Routine beziehungsweise zu Gewohnheit. Wenn sie Menschen sehen, die diszipliniert wirken, sehen Sie meiner Meinung nach Leute, die sich bestimmte Verhaltensweisen zur Gewohnheit gemacht haben. Das lässt sie diszipliniert erscheinen, obwohl sie das gar nicht sind. Das ist niemand. Und wer will auch schon diszipliniert sein? Schon der Gedanke, dass sie jede einzelne Verhaltensweise bewusst steuern und lenken und durch Training beibehalten, wirkt auf der einen Seite gerade zu unmöglich und auf der anderen Seite fürchterlich langweilig. Die meisten Menschen kommen zu diesem Schluss, sehen aber keine andere Alternative, als ihre Anstrengungen, das Unmögliche zu leisten, zu verdoppeln, oder sie geben still auf. Und dann machen sich Frustration und Resignation breit. Der Trick besteht darin, die richtigen Gewohnheiten auszuwählen und genauso viel Disziplin aufzubringen, wie zu ihrer Verinnerlichung nötig ist. Das ist alles. Mehr Disziplin brauchen sie nicht. Wenn diese Gewohnheit zum integralen Bestandteil ihres Lebens wird, wirken sie wie ein disziplinierter Mensch, dabei sind sie das gar nicht. Vielmehr sind sie jemand, der etwas besitzt, dass ihnen regelmäßig dient, weil sie regelmäßig daran gearbeitet haben. Sie werden ein Mensch sein, der selektive Disziplin anwendet und eine wirksame Gewohnheit entwickelt hat.

Disziplin hilft den Widerstand zu überwinden

Beim Ändern alter Gewohnheiten oder beim Antrainieren neuer Gewohnheiten, steigt der Aufwand an Selbstdisziplin und Willenskraft ab dem dritten Tag stark an – und das rund drei Wochen lang. Nach diesen drei Wochen haben Sie in der Regel das Maximum der erforderlichen Willenskraft erreicht. Ab dann wird dein Aufwand an Disziplin wieder geringer, denn die Gewohnheit hat sich mittlerweile ganz gut gefestigt.

Das heißt aber noch nicht, dass schon alles in Butter ist. Vorläufig haben Sie nur das Schlimmste überstanden. Aber ab jetzt fällt es Ihnen mit jedem Tag einfacher, sich an die neue Gewohnheit zu halten. Sie brauchen dennoch noch eine Zeit lang einiges an Willenskraft und Selbstkontrolle, nur dass es eben immer weniger wird.

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https://www.macht-der-gewohnheit.com/selbstdisziplin-gewohnheiten/

Die Kernpunkte:

  1. Sie müssen kein disziplinierter Mensch sein. Seien Sie ein Mensch mit erfolgreichen Gewohnheiten und entwickeln Sie diese mithilfe der selektiven Disziplin.
  2. Konzentrieren Sie sich immer auf eine Gewohnheit. Erfolg stellt sich schrittweise ein und nicht mit einem Schlag. Niemand besitzt die Disziplin, um mehr als eine neue positive Gewohnheit auf einmal zu entwickeln. Super erfolgreiche Menschen sind keine Übermenschen, sie haben nur selektiv Disziplin geübt, um einige entscheidende Gewohnheiten heraus zu bilden. Immer eine nach dem anderen. Mit viel Zeit.
  3. Geben Sie sich genügend Zeit, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln. Üben Sie lange genug Disziplin, damit die neue Verhaltensweise zur Routine werden kann.Sobald sie Ihnen in Fleisch und Blut über gegangen ist, können Sie auf diese Gewohnheit aufbauen oder, falls nötig die nächste positive Gewohnheiten entwickeln..

Wenn Sie sind, was sie ständig tun, dann ist Leistung keine bewusste Anstrengung, sondern eine Gewohnheit, die sie zum integralen Bestandteil ihres Lebens gemacht haben. Sie müssen nicht auf Erfolg hinarbeiten, nutzen Sie die Macht der Selective Disziplin, um die richtige Gewohnheit aufzunehmen, dann stellt sich der Erfolg von alleine ein.“

Literatur:

Keller,G.: The One Thing, Redline Verlag 2020

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