„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab“ Marc Aurel


Wir können viel über uns lernen und unser Leben nachhaltig verändern, in dem wir unseren Gedanken mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn unsere Gedanken spiegeln nicht nur wider, mit welchen Annahmen wir durchs Leben gehen. Sie bestimmen, wie wir uns fühlen, wie wir auftreten und was wir tun.

Meine Gedanken, meine Gefühle

Hast du dich schon mal gefragt, warum du so fühlst, wie du fühlst?
Meist glauben wir, dass unsere Emotionen durch äußere Umstände und andere Menschen verursacht werden. Jemand verhält sich ungerecht und wir werden wütend: die Freundin sagt eine Verabredung ab und wir sind traurig. Wir hören ein Knacken in der Dunkelheit und bekommen Angst. Aber ganz so einfach ist es nicht. Denn zwischen den Ereignissen in unserer Umwelt und unseren Gefühlen steht eine Komponente, die die Qualität unserer Gefühle vollkommen verändern kann: unsere Gedanken!

Warum reagieren wir denn mit Wut, wenn uns jemand ein Taxi vor der Nase weggeschnappt? Meist ist das so, weil wir denken, dass dieser Mensch sich uns überlegen fühlt und mit Absicht rücksichtslos handelt. Was aber, wenn wir den Gedanken hätten, dass es sich um einen besorgten Familienvater handelt, der zu seiner kranken Tochter ins Krankenhaus eilt?
Wären wir dann noch immer wütend?
Oder hätten wir nicht viel ihr mit Gefühl und würden ihm das Beste wünschen? Die Situation ist die gleiche und dennoch empfinden wir anders.

„Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal!“ Mark Twain

Mit welchen Gefühlen wir in einer bestimmten Situation reagieren, hat immer damit zu tun, wie wir über die Situation denken. Unterschiedliche Gedanken können unterschiedliche Gefühle und Reaktionen hervorrufen. Wir „müssen“ nicht mit Trauer, Angst, Wut oder Freude reagieren. Stattdessen haben wir in jeder Lebenslage die Möglichkeit, jede Emotion zu verspüren, denn unsere Gedanken sind vollkommen frei. Niemand kann uns dazu zwingen, einen bestimmten Gedanken zu haben. Allerdings haben sich einige von uns über die Jahre bestimmte negative Denkmuster angewöhnt, die weitreichende Konsequenzen für unser Wohlbefinden haben.

Bin ich das, was ich von mir denke?

Nur weil wir etwas denken, ist es noch lange nicht wahr! Wir können davon überzeugt sein, dass der Mann uns mit Absicht das Taxi weggeschnappt hat, aber womöglich hat er uns gar nicht gesehen. Was wir in unserem Kopf haben, hat nicht notgedrungen mit der Realität zu tun. Und doch erleben wir unsere Gedanken oft als Wirklichkeit. Wir denken, dass wir faul sind, und fühlen uns wie die größten Versager. Wir glauben daran, weil wir unseren Gedanken glauben. So können wir auch davon überzeugt sein, dass wir zu dick, zu hässlich, zu dumm und zu verkehrt für diese Welt sind. Wir können glauben, dass uns niemals jemand lieben wird, dass wir es nicht verdient haben, glücklich zu sein, oder dass wir es nicht wert sind, etwas Gutes zu erleben. Und das hat weitreichende Konsequenzen, denn es gibt kaum etwas Mächtigeres als einen Gedanken. Wenn wir nur stark genug an etwas glauben, kann das unmögliche möglich gemacht werden. Alle Errungenschaften, über die wir heute verfügen, wurden eines Tages erdacht. Sie existieren, weil irgend jemand glaubte, dass es möglich sei. Genauso, wie der Glaube das unmögliche möglich machen kann, kann er jedoch auch das mögliche unmöglich machen. Es ist unser Glaube, nicht gut genug zu sein, der uns davon abhält, unseren Schwarm anzusprechen, eine Gehaltserhöhung zu fordern oder Gesangsunterricht zu nehmen. Was wir denken beeinflusst also auch, wie wir anderen Menschen gegenüber treten, welche Chancen wir ergreifen, welche Ziele wir erreichen, ja sogar, ob wir uns überhaupt welche setzen. Theoretisch haben wir die Möglichkeit in jeder Situation jeden Gedanken zu denken. Doch praktisch greifen wir meist auf das zurück, was wir schon kennen. Aussagen, die wir wiederholt hören, prägen sich ein. Wir übernehmen sie und gehen fort an mit der entsprechenden Überzeugung durchs Leben.

Welche dieser Überzeugung kommt ihr bekannt vor?


Ich bin nicht gut genug.
Ich bin nicht liebenswert.
Ich gehöre nicht dazu.
Ich muss gehorchen, Spuren, funktionieren.
Ich darf nicht laut sein.
Egal was ich mache, nie ist es richtig.
Niemand mag mich.
Ich darf mich nicht so wichtig nehmen.
Ich bin eine Last.
Ich muss mich zusammenreißen.
Da muss ich alleine durch.
Ich bin falsch.
Mit mir stimmt was nicht.

Vieles von dem, was wir heute über uns denken, ist darauf zurückzuführen, was wir im Laufe unseres Lebens immer wieder über uns gehört haben. Als kleine Kinder haben wir durch die Worte und Reaktion unserer Eltern gelernt, wie wir sein müssen, um ihnen zu gefallen, und richten unser Verhalten entsprechend aus. Um Kritik und Strafe zuvorzukommen, haben wir ihre Gebote verinnerlicht und sie zu unseren gemacht. Dann heißt es nicht länger „Papa möchte, dass ich mich zusammenreiße“, sondern „ich muss mich zusammenreißen“. Ein Glaubenssatz ist geboren. Das heißt, eine Annahme darüber, wie die Welt funktioniert und wie wir uns in ihr zu verhalten haben. Von nun an achten wir darauf, diese Regeln nicht wieder zu brechen. Wann immer wir in eine entsprechende Situation geraten, erinnert uns die Stimmen unserem Kopf daran, uns zusammen zu reißen, nicht zu weinen und bloß keine Schwäche zu zeigen. So haben wir es schließlich gelernt. Daran halten wir auch noch fest, wenn Papa nicht mehr da ist. Genau darin liegt aber ein großes Problem. Wenn wir uns nicht bewusst mit unseren Überzeugungen auseinandersetzen, kann es sein, dass die Gebote unserer Kindheit auch noch dann unser Denken und Verhalten bestimmen, wenn wir längst unsere eigenen Regeln aufstellen könnten. Wer in seiner Kindheit ständig dazu aufgefordert wurde, bescheiden zu sein und im Hintergrund zu bleiben, wird auch als Erwachsene noch Angst davor haben, sich zu zeigen. Er wird sich weiterhin zurücknehmen und nichts unternehmen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Er wird sich lieber schlecht behandeln lassen, als einmal für sich einzustehen, und Chancen ungenutzt vorbei gehen lassen, statt etwas einzufordern, was ihm zusteht.

Raus aus alten Mustern!

Auf diese Weise können uns verstaubte Überzeugungen bei der Erreichung unserer Ziele im Weg stehen. Sie halten uns in immer gleichen Routinen und Gewohnheiten gefangen, ohne dass wir einmal hinterfragt haben, ob das, was von uns verlangt wurde, wirklich sinnvoll ist oder das, was uns gesagt wurde, der Wahrheit entspricht. Frag dich einmal:

Welche Glaubenssätze bestimmt dein Verhalten und wo hast du aufgeschnappt, dass du so sein solltest?

Welche der Regeln, an die du dich seit Jahrzehnten hälst, sind längst nicht mehr aktuell oder waren noch nie richtig?

Welche Glaubenssätze helfen dir dabei, deine Ziele zu verwirklichen, und welche stehen dir am Weg?

Falls sie dir im Weg stehen, welchen Schaden richten diese Glaubenssätze an?

Wovon halten Sie dich möglicherweise ab?

Mit Hilfe von Schemaberatung kannst du deine persönliche Gesamtsituation verstehen. Das Erkennen eigener Verhaltensmuster und Schemata reicht oft schon aus, um diesen entgegen zu wirken. Es führt zu einer erhöhten Zufriedenheit bei dir, weil du dann in der Lage bist, deine Ziele selbstwirksam zu erreichen. Wenn dem so ist, endet der Prozess an dieser Stelle.

Das Ziel beim Schemacoaching ist, dich, durch die Mobilisation von Ressourcen, dabei zu unterstützen, deine Ziele zu erreichen. Es bietet sich an, wenn du trotz Verständnis des eigenen Verhaltensmusters keine selbstständige Verhaltensänderung herbeiführen kannst und dem Coach erlaubst, unterstützend zu wirken.

Wenn Du Fragen hast oder einen Termin vereinbaren möchten, kannst du telefonisch oder per E-Mail jederzeit Kontakt zu mir aufnehmen.

Sigrid Zegelman
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