Sie stellen ihr “Licht unter  den Scheffel”?
Es fällt ihnen schwer sich selbst wertvoll und gut zu finden?
Das “An sich glauben” und „wohlwollend mit sich umgehen“ fällt nicht immer leicht, das weiß ich aus eigener Erfahrung. In diesem Zusammenhang halte ich es für wichtig sich mit dem Begriff „Selbstwert“ zu beschäftigen. Der Selbstwert ist der Wert, den eine Person sich selbst zuschreibt. Eine total subjektive Bewertung der eigenen Person. Diese Empfindung entspricht in der Regel nicht der objektiv beschreibbaren Realität der eigenen Person oder wie mich andere Menschen erleben. Ich denke es ist bekannt: es gibt Menschen die ihre Fähigkeiten, Stärken und ihr Können unterschätzen, sie stellen ihr Licht sozusagen unter den Scheffel. Dann gibt es wiederum Personen, die sich total überschätzen, sogenannte Angeber und Wichtigtuer. Der eine bewertet sich zu negativ der andere genau umgekehrt, also die Selbstbewertung ist zu positiv. Wie kommt es jetzt dazu? Wovon ist das jetzt abhängig? Welche Faktoren spielen eine Rolle? Das ist natürlich nicht so einfach zu sagen und es sind immer mehrere Faktoren daran beteiligt. Unterschiedliche Lebensbereiche spielen hier eine wichtige eine Rolle: Familie, Freundeskreis, Beruf und Leistung, Aussehen, soziales Engagement und viele mehr. Es sind sozusagen viele unterschiedlich große Schubfächer „Selbstbewertung“  in einer großen Schublade „Selbstwert“.
Also, in jedem Schubfach sind die einzelnen Lebensbereiche mit den unterschiedlichen Selbstwerten abgelegt. Je nachdem, welches Schubfach ich öffne und somit auf die Selbstbewertung schaue, kann es zu unterschiedlichen „Selbstwerten“ kommen.
Wenn ich einen großen Freundeskreis habe und sehr gesellig bin, kann es sein, dass ich in diesem Bereich zu einer sehr hohen Selbstbewertung komme. Bin ich jedoch im Beruf nicht so erfolgreich, weil ich vielleicht die falsche Berufswahl getroffen habe, oder ist die Firma pleite gegangen ist, wird die Selbstbewertung eher negativ ausfallen.
Jetzt kommt es aber drauf an:
Suche ich meinen Selbstwert in einem großen Schubfach, womöglich noch mit dem Zettel dran: „Ich bin ein Versager“ oder schaffe ich es die anderen Fächer zu durchstöbern, um mir eine faire und genauere Sichtweise zu verschaffen? Es geht also darum die große Schublade mit all den einzelnen Fächern zu betrachten.
Natürlich kommt es jetzt außerdem darauf an, wie oft ich und welches der Fächer ich mir anschaue und es geht auch nicht darum die Fächer geschlossen zu halten, in denen die miesen Dinge liegen. Der Selbstwert ist zu betrachten wie eine große Kommode mit vielen Schubfächern.

Jetzt unterscheiden sich die Menschen nicht nur in darin, ob sie große oder kleine Schubfächer aufziehen, sondern auch wie oft die einzelnen aufgezogen werden. Frauen sind oft die sozialen Beziehungen, körperliche Attraktivität und Aussehen wichtiger als andere Bereiche. Dazu gibt es Untersuchungen. Es sind immer die subjektiv wahrgenommenen eigenen Empfindungen. Wenn es dort nicht stimmt, ist ihr Selbstwert bedroht und es kommt schnell zur Selbstentwertung. Für Männer wiederum sind Leistungen und Erfolg im Beruf oft wichtiger. Misserfolg bedeutet für sie eine größere Bedrohung des Selbstwerts als möglicherweise Probleme und Konflikte in der Beziehung. In diesem Zusammenhang ist es unerheblich, ob andere mich schön, hübsch und erfolgreich finden. Wir werden Opfer unserer eigenen überkritischen Wahrnehmung.  Wir vergleichen, ohne das es uns bewusst auffällt, das was gerade die Selbstbewertung steuert, also das Aussehen, die Fähigkeiten, die Leistung mit einem bestimmten Maßstab. Das ist möglicherweise ein Ideal oder ein Standard, der sich anbietet. Möglicherweise die Redegewandtheit der Kollegin. Es kommt immer darauf an mit wem oder was ich mich vergleiche! Das ist entscheidend für den SELBSTWERT. Wenn ich bei den Vergleichen immer schlecht abschneide, weil das Ideal garnicht zu erreichen ist, und der Vergleich einfach unrealistisch ist, dann leidet mein Selbstwert. Es ist Zeit Vergleichstrategien zu lernen, die mein Selbstwert stärken.