Es ist Winter- und die Coronapandemie ist nach einer Entspannung im Sommer mit voller Kraft zurück. Das kann sehr belasten. Wie erkennt man mentale Probleme, und was bringt einen auf andere positive Gedanken 🤔

Die sich weiter zuspitzende Corona-Krise und die erneuten massiven Beschränkungen des öffentlichen Lebens sind  für Kopf und Seele eine Belastung. Im Vergleich zu der Situation in diesem Frühjahr, hat sich im Herbst die Lage verschlimmert. Es zeichnet sich für die nächsten Monate wohl keine Verbesserung ab.

Umso mehr gilt es, achtsam mit sich selbst und seinen Freunden und Verwandten zu sein und mögliche Anzeichen psychischer Probleme ernstzunehmen. Genaue Beobachtung und aktives Zuhören sind unerlässlich.

Die zweite Welle der Corona-Pandemie führt für alle Menschen zu einer langen und schwierigen Zeit, denn sie wird erneut zu mehr psychischen Krisen und depressiven Erkrankungen und Angststörungen führen. Hinzukommt die dunkle und kalte Jahreszeit. Es ist, anders als im Frühjahr, nicht mit einen schnellen Rückgang der zweiten Ansteckungswelle zu rechnen. Das macht es umso schwieriger, psychisch gesund durch die Wintermonate zu kommen.

Erneut mit den Beschränkungen der persönlichen Entfaltung, der einschränkenden sozialen Kontaktmöglichkeiten konfrontiert zu werden und der Bedrohung zu erkranken, dazu in einer dunklen Jahreszeit: Diese Kombination ist eine hohe Belastung für die Psyche und das innere Gleichgewicht.

Belastungssymptome treten daher häufiger auf und sind nicht unterschätzen. Die Bedrohung durch Corona kann dazu führen,  dass sich viele Menschen zurückziehen und irgendwie durchzuhalten versuchen. Sie begeben sich dadurch in eine selbstauferlegte Isolation. Das ist aber, gerade bei der Neigung zu psychischen Beschwerden, nicht ratsam. Jeder der sich psychisch mehr als zwei Wochen lang anders als normal fühlt, sollte nicht zögern, sich nach außen zu öffnen, die Unterstützung bei Freunden zu suchen oder sich beraten zu lassen.

Dass die eigene Belastungsgrenze überschritten ist, kann sich an unterschiedlichen Belastungssymptomen zeigen – dazu zählen unter anderem sozialer Rückzug, innere Unruhe, Angst, Anspannung, Erschöpfung und Resignation, aber auch körperliche Beschwerden wie Magenprobleme, Kreislaufschwäche, Tinnitus oder Allergieschübe. Diese Zeichen sollten sehr ernst genommen werden um spätere Folgen abzuwenden.

Naturerlebnisse und Pandemietagebuch können bei der Bewältigung helfen. Auch wenn es draußen dunkel und ungemütlich ist, sollte möglichst viel Zeit im Freien und in der Natur verbracht werden. Das klinge banal, hilft aber dem eigenen Wohlbefinden. Und das ist zumindest tagsüber auch gerade noch während der Pandemie möglich.

Daheim sollte man es sich möglichst gemütlich und angenehm machen. Der Winter ist dunkel. Das kann nochmal anstrengender werden, wenn man viel zu Hause ist. Nutzen Sie Licht wo immer es geht.

Aus meiner Sicht ist es hilfreich, ein Pandemietagebuch zu führen. Gefühle, wie Ängste, Wünsche, Gedanken und Empfindungen aufzuschreiben kann helfen, die trübe Stimmung wahrzunehmen und zu reflektieren. Was jetzt noch Lebensrealität ist, ist im nächsten Jahr vielleicht vergessen. Aufschreiben hilft und lenkt von den dunklen Gedanken ab. Versuchen Sie sich zu motivieren, unangenehme Aufgaben zu erledigen und die positiven Aspekte darin zu sehen.

Für ein positives Gefühl können auch Pläne für die Zeit nach Corona sorgen. Auch wenn die Pandemie uns noch länger begleiten wird, wird sich das Leben (hoffentlich) irgendwann wieder normalisieren. Machen Sie eine Liste mit all den Dingen, die Sie tun möchten, wenn die Pandemie nur noch ein schlechter Traum ist. Wichtig ist es in sich hineinzuhorchen.

Die Beziehung zu sich selbst zu stärken, ist ein zentrales Element um durch diese harte Phase zu kommen. Nehmen Sie sich jeden Tag etwas Zeit, in der Sie zur Ruhe kommen und fragen Sie sich, ob Sie in dieser angespannten Situation genug auf Ihre Kosten kommen. Es hilft, sich zu fragen, was man machen könnte, um sich zu entlasten und sich selbst etwas Gutes zu tun.

Gerade angesichts der wieder strengeren Corona-Beschränkungen, wonach bis vorerst Mitte Januar keine Theaterbesuche möglich sind und Vereinssport untersagt ist, sollten Sie sich um Ihre sozialen Kontakte aktiv kümmern, ob virtuell oder durch Telefonate.


Pflegen Sie gezielt im Rahmen der Möglichkeiten Ihre Beziehungen. Kommunikation ist eines der essenziellen Werkzeuge in dieser außergewöhnlichen Zeit.