Kennen Sie jemanden, bei dem immer alles glatt läuft? Keine Probleme, immer gute Laune, super erfolgreich, gesund, sportlich, reich, frisch verliebt und glücklich?
Wohl kaum. Und das ist auch ganz normal so, denn Glücklichsein bedeutet nicht, dass man ein permanent grinsendes Honigkuchenpferd sein muss, das durch eine rosa Brille die Probleme dieser Welt ignoriert – es geht vielmehr darum, eine Haltung einzunehmen, gut mit dem Bestehenden umzugehen und das Beste daraus zu machen. Wenn man die Situation nicht beeinflussen kann, geht man schnellstmöglich auf Distanz (Leave it). Gibt es Alternativen? Dann verändern man das, was nicht so läuft, wie man es sich vorstellt (Change it).

Falls beides nicht möglich ist, akzeptiert man die Lage, wie sie nun mal ist, und regt sich nicht auf.(love it)

Das ist der erste Punkt, den Sie begreifen müssen, wenn Sie eine Veränderung herbeiführen wollen. Die Situation ist, wie sie ist. Sie können sich gegen sie sträuben, wie sie wollen – es wird nix bringen. Die Situation verändert sich nicht dadurch, dass Sie sie in Ihrem Kopf verdammen.

Diese Einsicht ist sehr wichtig. Denn hier bleiben die meisten hängen: Sie verfluchen ihre Situation. Sie versuchen, sich von der Situation wegzudenken, sie nicht wahrhaben zu wollen.

Sie wollen nicht akzeptieren, dass ihre Situation im Moment eben soundso ist. Und so bleiben sie in ihren negativen Gedanken hängen und kommen der Lösung keinen Schritt näher.

Denn genau darin besteht der erste Schritt hin zur Besserung: In der vollkommenen Akzeptanz der Situation.

Das hört sich jetzt wie ein Paradox an. „Wie, ich soll die Situation akzeptieren? Das heißt doch, dass ich die Situation gut finde. Und dann mache ich doch nichts mehr dagegen?!“

Nein, Akzeptanz heißt nicht, dass sie ihre Situation lieben müssen. Akzeptanz heißt einfach nur, anzuerkennen, was IST. Die Situation, so wie sie IST, anzunehmen.

Zu sagen: Ja, im Moment sieht mein Leben so aus. Ich akzeptiere diesen Fakt und gehe jetzt in kleinen Schritten auf das Ziel zu.

Also, merken Sie sich das. Der erste Schritt in Richtung Lösung besteht darin, die Situation, so wie sie ist, akzeptieren zu lernen. Denn: Was sie nicht wahrhaben wollen, können sie nicht verändern.

Achtung: Warum einfach abhauen keine Lösung ist

Eine Methode, die gewiss nie funktionieren wird (und das schreibe ich aus eigener Erfahrung) ist: Wegrennen. Das habe ich selber schon viel zu oft versucht. Ich kann ihnen nur eins sagen, es wird nicht funktionieren. Es hat nicht für mich funktioniert und funktioniert nicht für jemand anderen.

Ich hab da mal einen guten Spruch gehört:

Egal wohin du gehst, deine Probleme nimmst du immer mit.

Und es ist so wahr. Manchmal denkt man, man könnte seine Probleme dadurch lösen, indem man einfach abhaut, irgendwo anders hin geht. Hauptsache weg.

Man malt sich im Kopf den neuen Ort aus, an dem alles besser ist. Dann packt man seine Sachen und geht. Wenn man dann aber dort ankommt, stellt man dummerweise jedes Mal aufs Neue fest, dass sich dadurch wenig verändert. Die Probleme sind meistens immer noch da, genau wie vorher, nur eben jetzt am neuen Ort.

Das Problem liegt nicht in ihrer Umgebung, sondern an Ihnen. 

Als Grundsatz gilt:

Egal wo sie sind, egal wie ihre Situation aussieht, sie können immer und überall glücklich sein, wenn sie ihr Inneres entsprechend beherrschen. Probleme werden von ihnen geschaffen und entstehen immer nur in ihrem Inneren, niemals im Äußeren. Also laufen Sie nicht davon.

Drei Möglichkeiten, mit schwierigen Situationen umzugehen

Was macht man aber, wenn die Situation einfach unerträglich scheint? Wenn man ständig den Wunsch hat, einfach abzuhauen und alles hinter sich zu lassen?

Dann haben Sie genau DREI Möglichkeiten, wie sie damit umgehen können. 

Nochmal – das Wichtigste ist: Sie stellen sich  der Situation. Sie erkennen  sie an, als das, was sie ist. Und dann überlegen sie, welche der folgenden 3 Möglichkeiten für sie in Frage kommen:

1. Change it: Verändern sie die Situation

Als erstes überlegen Sie sich, was sich verändern müsste, damit die Situation für sie akzeptabel wird. Was genau müsste sich verändern? Und was brauchen Sie dazu? Mit welchen Personen müssen Sie dafür reden? Wer könnte Ihnen dabei helfen?

Dann machen Sie sich  einen kleinen Angriffsplan. Nehmen Sie sich einen Stift und ein Blatt Papier und schreiben Sie genau auf, was sich verändern müsste. Seien sie konkret. Schreiben sie nicht einfach nur oberflächliche Phrasen sondern wirklich ganz konkrete Dinge auf, die Sie verändern müssen, damit die Situation für Sie akzeptabel wird.

Und dann: Setzen Sie ihren Plan um. All ihre Gedanken und Wünsche werden sie nicht weiterbringen, wenn Sie sie nicht auch in die Tat umsetzen.  Also: kommen Sie in Aktion!

2. Leave it: Verlassen Sie die Situation!

Wenn Veränderung unmöglich erscheint und keine Besserung in Sicht ist, dann müssen Sie zu einem härteren Mittel greifen.

Und dieses heißt: Verlassen Sie die Situation!

Es bringt nichts, in einer Situation zu verharren, die Sie ständig runterzieht. Hallo! Sie leben nur einmal. Ich würde sagen, Sie schauen besser, dass Sie jeden Moment ihres Lebens genießen, anstatt sich über Jahre hinweg mit einer Situation abzukämpfen, die sie eh nur runterzieht und sie auch in der Zukunft immer wieder runterziehen wird.

Das bringt doch nichts. Dann machen sie besser einen Schnitt. Der kann am Anfang schmerzhaft sein, ist aber doch auf lange Sicht tausend mal besser als zu verharren. 

Also: Wenn sie die Situation nicht verändern können,  dann verlassen Sie sie. 

3. Love it: Akzeptieren Sie die Situation!

Wenn Sie die Situation weder verändern noch verlassen können, dann bleibt nur noch eins: Akzeptieren sie diese vollkommen.

Sie haben die Wahl: Das, was IST, entweder vollkommen zu akzeptieren oder sich kontinuierlich dagegen zu sträuben. Denn das, dass weiß ich aus Erfahrung, bedeutet leiden.

Nicht-Akzeptanz dessen, was IST, bedeutet leiden.

Also lassen das sein. Es wird sich dadurch eh nichts verändern. Arbeiten sie statt dessen an ihrem Inneren und versuchen sie die Situation so, wie sie ist, zu akzeptieren. Lernen sie positiv darüber zu denken und das Gute in der Situation zu sehen.

Machen Sie sich das immer wieder aufs Neue klar: „Ich kann mich so stark gegen die Realität sträuben wie ich will, es wird sich dadurch nichts verändern. Ich werde mir dadurch nur selber das Leben schwer machen.“

Die Welt da draussen ist, wie sie ist, die Umstände sind, wie sie sind. Akzeptieren Sie das.

Umso mehr Sie sich gegen die Realität stellen, umso mehr werden Sie leiden. Oder wie es der Theologe Reinhold Niebuhr so schön sagte:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Also tun Sie sich selber einen Gefallen. Sträuben Sie sich nicht länger gegen die Realität. Gehen Sie mit dem Leben, verändern Sie die Realität oder akzeptieren Sie was IST.

Das ist der Schlüssel zur inneren Freiheit.