Gedanken im Sand: Ein Tag am Meer und die Reise in die Vergangenheit…

Heute liege ich im warmen Sand am Meer. Die Wellen rauschen in einem gleichmäßigen Rhythmus, der beruhigend auf meine Gedanken wirkt. Über mir erstreckt sich der weite, blaue Himmel, frei und endlos – genau wie meine Gedanken, die in diesem Moment fließen dürfen, ohne dass ich sie zurückhalte. Es ist, als ob die Weite des Meeres und des Himmels die perfekten Begleiter für die Reise nach innen wären.

Ich denke über mein Leben nach. Über all die Dinge, die ich gesagt, getan und erlebt habe. Manchmal scheint es, als wären diese Momente weit weg, wie ein ferner Traum. Doch in dieser Stille tauchen sie klar und deutlich auf, als würden sie von den Wellen des Ozeans an die Oberfläche gespült.

Da sind Erlebnisse, die mich geprägt haben, tiefere Spuren in mir hinterließen, als ich es in dem Moment selbst erkannt habe. Menschen, die mir wichtig sind– und die Frage, was sie wohl im Moment tun. Es gibt Begegnungen, die bleiben in einem haften, obwohl sie längst vergangen sind. Ein Satz, eine Berührung, ein Blick – wie ein Kieselstein, den man ins Wasser wirft und der endlose Kreise zieht.

Auch Entscheidungen kommen mir in den Sinn, solche, die mein Leben in bestimmte Bahnen gelenkt haben. Ich frage mich, wie anders alles verlaufen wäre, hätte ich an bestimmten Kreuzungen einen anderen Weg gewählt. Doch hier, am Meer, spüre ich, dass jede Entscheidung ihren eigenen Wert hat, selbst wenn sie mich an einen Punkt führte, der nicht immer einfach war. Ich habe gelernt, dass Fehler keine Endstationen sind, sondern Wegweiser. Sie lehren uns mehr über uns selbst als so mancher Erfolg.

Dann denke ich an die Worte, die ich in meinem Leben gesagt habe. Manche waren weise, andere voller Unsicherheit. Es gibt Sätze, die ich gern zurücknehmen würde, Worte, die vielleicht zu hart oder unüberlegt waren. Aber auch hier weiß ich: Das Vergangene kann ich nicht ändern. Ich kann nur daraus lernen, vorsichtiger und bewusster mit meiner Sprache umzugehen. Denn Worte sind mächtig. Sie können heilen, aber auch verletzen.

Während ich so nachdenke, spüre ich eine tiefe Dankbarkeit. Für all die Erfahrungen – die guten und die schlechten. Sie haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Und obwohl nicht alles immer leicht und vielleicht richtig war, weiß ich, dass jeder Moment, jeder Fehler und jeder Erfolg Teil einer größeren Reise ist. Eine Reise, die ich zwar nicht immer kontrollieren kann, die aber trotzdem reich an Lektionen und Erkenntnissen ist.

Der Wind streicht sanft über meine Haut, und ich fühle mich wieder im Hier und Jetzt verankert. Mein Blick wandert hinaus aufs Meer, und ich sehe, wie die Wellen unermüdlich an den Strand rollen. Sie erinnern mich daran, dass das Leben ständig im Fluss ist. Nichts bleibt für immer, alles verändert sich. Und vielleicht ist das auch gut so. Veränderungen, selbst die, die wir nicht immer wollen, bringen uns näher zu uns selbst.

Der Sand unter mir ist warm und weich, und für einen Moment lasse ich alle Gedanken los. Ich bin einfach nur hier, atme tief ein und aus. Manchmal ist es das, was wir am meisten brauchen: einen Moment der Stille, in dem wir all das hinter uns lassen können, was war, und offen sind für das, was noch kommen mag.

Das Meer hat mir heute gezeigt, dass es okay ist, loszulassen. Vergangene Erlebnisse und Erfahrungen werden immer ein Teil von mir bleiben, aber ich muss sie nicht ständig mit mir tragen. Es gibt einen Raum, in dem sie ihren Platz finden dürfen, ohne mein Hier und Jetzt zu dominieren. Ein Raum, in dem ich sie in Frieden ziehen lassen kann.

Und so liege ich hier, nachdenklich, aber bereit für all das, was noch kommen wird.